Aktionsnetzwerk für Infrastruktur-Dialoge und Alternativenprüfung (AIDA) gegründet

In dieser Woche stellt sich AIDA vor. Es handelt sich um ein bundesweites Aktionsnetzwerk von Initiativen und Verbänden, das im Bundesverkehrswegeplan 2030 noch qualitative Mindeststandards durchsetzen will. Der Verein Zukunft Elbinsel Wilhelmsburg ist Teil des Netzwerkes. Die in Hamburg geplante Hafenquerspange/A26-Ost gehört zu den besonders umstrittenen Autobahnprojekten.

Der Aufruf des Aktionsnetzwerk für Infrastrukturdialoge und Alternativenprüfung:

Am 2. 12. 2016 will der Bundestag die Ausbaugesetze zum Bundesverkehrswegeplan (BVWP) 2030 beschließen. Es geht um den Aus- und Neubau von ca. 1600 Fernstraßen-, Schienen- und Wasserstraßenprojekten. Die Ziele dieses Plans sind offiziell die Sicherung der zukünftigen Mobilität, die Verbesserung der Verkehrssicherheit, lebenswerte Städte sowie der Schutz von Klima, Gesundheit und Natur.
Zwar wurden die Bürger und Verbände beteiligt, aber unzureichend. Sie konnten sich nur schriftlich äußern. Es gab darauf keine individuellen Antworten oder Gesprächsangebote. Vorgeschlagene Alternativen zum Gesamtplan und zu Einzelprojekten wurden – auch weil nicht ausreichend Zeit vorgesehen war – nicht gleichberechtigt geprüft, obwohl das gesetzlich vorgeschrieben ist. Dialogische Beteiligungsverfahren gab es auf Bundesebene nur bei Schienenprojekten. Das Versprechen des Koalitionsvertrags, zur Verbesserung von „Akzeptanz und Transparenz“ „die Bürgerbeteiligung in der Vorphase der Planfeststellung weiter (zu) verbessern“ blieb ebenso wie die Standards guter Beteiligung unerfüllt.

Dialog gefordert - hier auf einer Wilhelmsburger Bürgerversammlung 2009 - eine Prüfung von Alternativen hat bisher nicht statt gefunden.

Dialog gefordert – hier auf einer Wilhelmsburger Bürgerversammlung 2009 – eine Prüfung von Alternativen hat bisher nicht statt gefunden.

Wir fordern vom Deutschen Bundestag, dass bei umstrittenen Projekten vor der endgültigen gesetzlichen Festlegung Dialoge durchgeführt und die Alternativen geprüft werden.[1]
Die Bürgerbeteiligung muss transparent, ergebnisoffen mit unabhängigen Gutachtern und externer Moderation erfolgen, wie es das Handbuch des Bundesverkehrsministers für eine gute Beteiligung vorsieht. Einige europäische Staaten zeigen, wie gute Beteiligung bei Straßenprojekten funktioniert. Deutschland muss seinen Innovationsrückstand bei Planungsverfahren rasch beseitigen.
So sind die o.g. Ziele des BVWP besser zu erreichen, Projekte optimal städtebaulich zu integrieren, ihre Umweltverträglichkeit zu verbessern und auch Verkehrsträger übergreifende Lösungen in den Blick zu nehmen. Diese Lösungen sind dann auch schneller umsetzbar. Der Sachverstand der Bürgerinnen und Bürger, Verbände und Institutionen kann durch diese Dialoge besser genutzt, die Planungen können optimiert und die Resultate schneller umgesetzt werden.
Besonders umstrittene Projekte, zu denen auch Alternativen vorgeschlagen wurden, sind im Anhang genannt. Mindestens für diese Projekte sind vor der endgültigen Entscheidung im Ausbaugesetz des Bundestages alle vernünftigen Alternativen zu prüfen und Infrastrukturdialoge durchzuführen.

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[1] Unter Dialog verstehen wir erweiterte Beteiligungsverfahren, die nicht nur Informationen oder Konsultationen, sondern echte Mitentscheidungsmöglichkeiten anbieten wie z.B. Runde Tische, Dialogforen oder Mediationsverfahren.

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AIDA-Aufruf – auch zum runterladen und unterschreiben:

Aufruf_Netzwerk AIDA

Die besonders umstrittenen Autobahnprojekte im Entwurf zum Bundesverkehrswegeplan 2030:

BVWP-besonders umstrittene Fernstraßenprojekte

Die Planung für die A26-Ost – Präsentation der DEGES am 12.10.2016:

DEGES_praesentation-informationsabend-a-26

Die Alternative: „Zukunftsplan statt Autobahn A26-Ost – ein Mobilitätskonzept für Hafen und Stadt“ – Stand 22.10.2016

Zukunftsplan_statt_A26-Ost-22102016

 

Ausführliche Broschüre, 44 Seiten:

Zukunft_Elbinsel_Rothschuh_HQS_im_BVWP-mit_PRINS-Dossier

 

 

 

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