Beschluss Bundestag zur Hafenquerspange/A26-Ost: Chance für Alternativen nutzen!

1 Milliarde für die Hafenquerspange/A26-Ost –
Jetzt die Chance für bessere Alternativen nutzen!

Der Bundestag wird heute mit der Mehrheit von CDU und SPD den Bundesverkehrswegeplan beschließen und damit die A 26-Ost in den „vordringlichen Bedarf“ einordnen. Ca. 1 Milliarde Euro sollen dafür locker gemacht werden. Jetzt liegt der Ball wieder in Hamburg. Noch könnte die Milliarde in sinnvolle Projekte für Stadt und Hafen umgesteuert werden. Die Alternativen liegen auf dem Tisch: Neue Wohnungsbaugebiete im Wilhelmsburger Süden, eine Nachfolgelösung für die Köhlbrandbrücke, ein Tunnel unter der Veddel, qualitativer Sprung im S-Bahn-Verkehr sowie Planung einer Verlängerung der U4.

!!Banner-600

Die Bundestagsmehrheit hat nicht auf Gutachter wie die SVU Dresden gehört, die statt einer neuen Autobahn auf besseren Schienenverkehr setzten, nicht auf das Bundesumweltamt, nicht auf den BUND und den NABU sowie die kritischen Stimmen aus Wilhelmsburg und dem gesamten Hamburger Süden, sondern ermöglicht die DEGES-Autobahn quer durch Moorburg und Wilhelmsburg.

Jetzt muss sich Hamburg entscheiden – noch könnte der Senat umsteuern:

• Will Hamburg weiteren Pendlerverkehr über die neue Autobahn mitten in die Stadt holen, und damit mehr an Staus, mehr Lärm und mehr Schadstoffe? Oder werden endlich Kapazität und Komfort der S-Bahn und ihre Anschlüsse in den Stadtteilen des Hamburger Südens verbessert und die Planung für die Verlängerung der U-Bahn in Angriff genommen?

• Will Hamburg eine substantielle Mitfinanzierung einer qualitativ und quantitativ besseren Nachfolge für die Köhlbrandbrücke durch den Bund erreichen oder den Bund mit einer sicherlich 2-3 Mrd. teuren und für den Hafenverkehr ziemlich nutzlosen DEGES- Autobahn belasten?

• Will Hamburg den ursprünglich für Olympia vorgesehenen Tunnel vom Veddeler Damm zur B75/A255 verwirklichen oder den Schwerlastverkehr auch in Zukunft in vollem Umfang durch die Veddel und durch Wilhelmsburg lenken?

Zukunftsplan_statt_DEGES-Autobahn

Flächen für den Wohnungsbau im Wilhelmsburger Süden

Die IBA hatte für das Gebiet Hauland 800 sog. „Klimahäuser“ geplant – die Pläne liegen auf Eis, vor allem wegen der geplanten Autobahn in direkter Nachbarschaft
Die Handelskammer hatte schon 2004 Wohnungsbau nördlich und südlich der Kornweide vorgeschlagen – genau dort soll die DEGES-Autobahn mit einem Knoten in Stillhorn und einer neuen Anschlussstelle über die Otto-Brenner-Straße entstehen.
Bisher noch nicht im Blick ist das Quartier Süderelbe westlich der Bahn, jetzt teilweise belegt mit verschiedenen Gewerbebetrieben. Möglich wäre hier ein „urbanes Gebiet“ zwischen Kornweide und Süderelbe – das nördliche Gegenstück zum Harburger Binnenhafen mit der Schlossinsel. Voraussetzung dafür aber ist der Anschluss an S-Bahn und U-Bahn.

Grüne und SPD müssen sich entscheiden

Der Grüne Beschluss zur Hafenquerspange auf der LVM am 26.11. ist ein Formelkompromiss: Einerseits bekennen sich die GRÜNEN zum Koalitionsvertrag, gleichzeitig wollen sie deutlich machen, dass eine Autobahn quer durch den Hamburger Süden das Gegenteil dessen mit sich bringt, wofür grüne Politik eigentlich steht: Saubere Luft, weniger Lärm und Schadstoffe in der Stadt, mehr Umwelt, mehr Natur, mehr Klimaschutz.

Auch die Forderung der örtlichen SPD für Wohnungsbau im Wilhelmsburger Süden ist mit den Autobahnplänen der DEGES nicht kompatibel.

Was hindert den Senat, neue Realitäten und neue Chancen zu nutzen?

Auch in anderen Fragen hat der Senat die Koalitionsvereinbarungen von 2015 entsprechend veränderter Gegebenheiten weiterentwickelt.

• Hamburg ist gut beraten, die Prognosen für Güterumschlag und Verkehr im Hamburger Hafen den sich weltweit verändernden Rahmenbedingungen anzupassen.

• Hamburg ist gut beraten, die jetzt deutlich gewordene Chance für eine Mitfinanzierung durch den Bund von Köhlbrandbrücke und Veddel-Tunnel nicht zu gefährden.

• Hamburg ist angesichts eines Programms für 10 000 neue Wohnungen pro Jahr gut beraten, die Potentiale für Stadtentwicklung im Hamburger Süden nicht mit einer Autobahn zu verbauen.

• Hamburg ist gut beraten, Klima und Gesundheit in der Stadt zügig zu verbessern und damit drohende Klagen von Seiten der EU zu vermeiden, statt über eine neue Autobahn immer mehr motorisierten Verkehr in die Innenstadt zu pumpen.

• Hamburg ist gut beraten, eine drohende jahrelange Hängepartie mit zivilgesellschaftlichem Widerstand und juristischen Auseinandersetzungen wie z.B. bei der Elbvertiefung zu vermeiden und stattdessen gemeinsam mit den Umwelt-und Verkehrsverbänden, mit dem Hafen und mit den Bewohnern in den Stadtteilen einen belastbaren Hamburger Verkehrskonsens zu schmieden.

Keine Autobahn quer über die Insel

Dies ist ein Transparent aus dem Jahre 2006. Wilhelmsburg wehrt sich seit vielen Jahren gegen eine neue Autobahn quer über die Insel, egal in welcher Lage: Weder im im Süden, noch im Norden – auch nicht als Diagonaltrasse West oder Ost. ©Copyright Verein Zukunft Elbinsel Wilhelmsburg


Diese Pressemitteilung als pdf:
A26-Ost_Chance-für-Alternativen-nutzen

Broschüre – 24 Seiten:
Michael Rothschuh_HQS_Stand_16-12-01

Zustand und Zukunft der Köhlbrandbrücke
Eine aktuelle Anfrage von Michael Westenberger (CDU) vom 29.11.2016:
16-11-29-Zustand-und-Zukunft-Köhlbrandbrücke-SKA-21-06805

Der Veddel-Tunnel
Beschluss Beirat Veddel vom 10.11.2015 und Bewertung durch das zuständige Fachamt des Bezirkes Mitte vom 26.1.2016:
15-11-10-Beirat-Veddel

Senator Horch: Bundestagsbeschluss stärkt die Verkehrs-
Infrastruktur im Norden – Pressestelle Senat vom 2.12.2016:
16-12-02-bwvi-zu-Bundestagsbeschluss

Das Anti A26-Schild fürs Fenster zuhause, fürs Auto,
für Tafeln zum hochhalten bei einschlägigen Veranstaltungen
Passt bestens auf ein A4-Blatt und dann in Laminierfolie.A26_Autobahn durchgestrichen_web
Download

 

 

 

 

 

Hinterlassen Sie eine Antwort