Der Senat droht das IBA-Erbe mit einer Autobahn quer durch Wilhelmsburg zu verspielen

In diesen Tagen wird 10 Jahre IBA-Hamburg gefeiert. Bei einem Festakt am 9. September 2016 wird auch Hamburgs Erster Bürgermeister ein Grußwort sprechen und die Erfolge der IBA hervorheben.
Doch mit großen Verkehrsinfrastrukturprojekten, die der jetzige Hamburger Senat auf der Elbinsel Wilhelmsburg plant, könnten das IBA-Erbe und die Intentionen vom „Sprung über die Elbe“ unter die Räder kommen.

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IBA-Projekt: Rundweg auf dem Energieberg Georgswerder –
Copyright: hamburg.de

Die zentrale Botschaft der IBA war: Die Elbinsel ist nicht nur Hamburgs Industrie- und Arbeitsort. Sie kann und soll ein guter Ort zum Wohnen und zum Leben sein!
Mit dem „Sprung über die Elbe“ sollte Wilhelmsburg raus aus dem Hinterhof und seinen Platz in Hamburg Mitte finden.

Während gerade in Hamburgs Westen die Zerschneidung der Stadt mit einem Deckel über die A7 repariert wird, will dieser Senat mit der geplanten Hafenquerspange/A26-Ost das Gebiet des „Sprungs über die Elbe“ neu zerschneiden – mit allen Konsequenzen für die Anwohner und für die ganze Stadt.
Vergeblich hatte die IBA 2009 davor gewarnt:
„Es ist verkehrsplanerisch anerkannte Praxis, überregionalen Autobahnverkehr nicht durch Stadtgebiete, sondern um diese herum zu führen. Lückenschlüsse im Autobahnnetz dürfen also nicht in besiedeltem Gebiet gesucht werden, und erst recht nicht in einem so vorbelasteten Gebiet wie Wilhelmsburg.“

Hier im Süden wurde einst von der “Goldküste” geschwärmt, hier wurde der Sprung über die Süderelbe zur Harburger Schlossinsel geprobt und hier hatte die IBA mit den „Klimahäusern am Haulander Weg“ ihr größtes Wohnprojekt vorgesehen.

Vermutlich wird Bürgermeister Scholz beim Festakt der IBA die vermeintliche Bedeutung der A26-Ost für den Hamburger Hafen betonen.

Tatsächlich hätte diese Trasse für den Hafen nur eine marginale Bedeutung. Die Bundesmittel werden nicht für eine neue Autobahn, sondern für eine neue Köhlbrandquerung und einen Tunnel an der Veddel benötigt, um die Haupt-Hafenroute langfristig zu sichern. (mehr dazu siehe Flyer im Anhang). Die Bunderegierung hat gerade den Weg für eine solche Lösung geöffnet, indem sie erklärt hat, dass der Bund für die Anbindung der Häfen an die bestehenden Autobahnen verantwortlich ist.

Der Bürgermeister muss die Chance für Hamburg und den Hafen ergreifen: Sicherung der Haupt-Hafenroute mit Hilfe des Bundes, statt einer neuen Autobahn quer durch Hamburg.

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Die Stellungnahme der IBA zur Hafenquerspange 2009:

09-08-12_HQS Stellungnahme_IBA

IBA-Blick 2008: Die IBA war verkehrspolitisch ambitioniert gestartet:

iba_blick_0801

Hamburg braucht Besseres als eine neue Stadtautobahn – Flyer Verein Zukunft Elbinsel Wilhelmsburg – 9/2016:

160908_Flyer_Hamburg-braucht-Besseres-als-eine-Stadtautobahn

 

 

 

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