Zurück auf Anfang – Planänderung für die A26 Ost bei Moorburg 1

von Marianne Groß ***

Erstveröffentlichung im Wilhelmsburger Inselrundblick ***

Fünf Jahre brauchte die Behörde für die Überarbeitung der Pläne für den ersten Abschnitt der Stadtautobahn A26 Ost – Die Frist für Einwendungen beträgt nicht einmal zwei Monate

A26 Ost – Einteilung in Abschnitte. Quelle DEGES

 

Da Vereine, Verbände und Betroffene 2017 offensichtlich besonders gute Einwendungen für diesen ökologisch aber auch sozial problematischen Abschnitt 6a der A26 Ost eingereicht hatten, hat der Vorhabenträger fünf Jahre benötigt, ein Planänderungsverfahren einzuleiten. Jetzt werden Änderungspläne neu ausgelegt. Sie können bis zum 14. März 2022 im Internet* eingesehen werden. Einwendungen sind bis zum 28. März 2022 möglich.

Der erste Abschnitt betrifft Wilhelmsburg nicht direkt. Die geplante Stadtautobahn wurde in drei Abschnitte unterteilt. Der Wilhelmsburger Abschnitt 6c wird erst später ausgelegt. Da gibt es zwar schon Stellungnahmen, aber das wird noch dauern. Aber auch für Wilhelmsburg ist der erste Abschnitt entscheidend. Wenn der erste Abschnitt gebaut wird, ist es wahrscheinlich, dass die Autobahn fertig gestellt wird und auch die beiden folgenden Abschnitte gebaut werden.

Deshalb ist es laut NABU entscheidend, dass der erste Abschnitt verhindert wird mit richtig guten Argumenten für die Einwendungen. Der NABU wird voraussichtlich ab Freitag, 18. März 2022 Module für die Einwendungen veröffentlichen. Sie sind dann auf der Seite des NABU abrufbar. Jede/r kann einige Module für seine Einwendung auswählen oder sich auf den NABU berufen: „Im übrigen schließe ich mich/wir uns der Stellungnahme des NABU an.“

Zu den Argumenten gegen den Bau neuer Autobahnen im Jahre 2017 gibt es neue Klimaschutzargumente

– Es gibt keine verkehrsübergreifende Betrachtungsweise, z. B. weitere Verlagerungen des Güterverkehrs auf die Schiene, zweite Kattwykbrücke, Neubau der Köhlbrandbrücke/-tunnel.
– Die Prognosen für die Umschlagsentwicklung im Hafen erscheinen immer noch zu hoch.
– CO²-Bilanz der Bauphase „graue Energie“ wurde nicht berücksichtigt.
– Beeinträchtigung des Wasserhaushalts (Wetternsystem) auf Wilhelmsburg beim Bau eines Tunnels.
– Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts vom 24. März 2021 zum Klimaschutz.

und auch nicht unwichtig: Der Bau der A26 ist finanziell unverantwortlich. Ein Kilometer wird mindestens 180 Millionen Euro kosten. Normalerweise kostet ein Autobahnkilometer 10 Millionen Euro.

A26 Ost – Kosten. Quelle DEGES
Es ist eine Montage des NABU, der darauf hinweist, dass die Kostenschätzung auf dem Stand von Juli 2020 basiert und heute deutlich höher ausfallen.

Das Geld wird anderswo mehr gebraucht!


Die Änderungspläne können im Internet* eingesehen werden. Einwendungen sind bis zum 28. März 2022 möglich.

Hinweise und Materialien zu den Einwendungen finden sich auf der Webseite des NABU-Hamburg und beim Bündnis Verkehrswende Hamburg

Einwendung des Vereins Zukunft Elbinsel Wilhelmsburg: 

!2022-ZEW_A26-Ost-Einwendung


 

1 Antwort zu “Zurück auf Anfang – Planänderung für die A26 Ost bei Moorburg

  1. Antworten Henriette Bosse Mrz 16, 2022 18:50

    Viele Einwendungen führen zumindest zur Verzögerung des Vorhabens und sind daher außerst wichtig. Jedes Jahr Verzögerung bringt Wilhelmsburg dem Ziel der Verhinderung einer Stadtautobahn quer durch Wohngebiete näher.

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