Kritik an der „Hafenquerspange“

Artikel entnommen aus www.hafen-quer-spange.de

Karte_HH-HQS-2012

Karte_HH-HQS-2012
Quelle: http://www.deges.de/Projekte/Sonstige-Strassenprojekte/in-Hamburg/A-26-Hafenquerspange/A-26-Hafenquerspange-in-Hamburg-HQS-K229.htm (download 19.1.2013)

Die geplante Hafenquerspange als A 26 durch Moorburg und Wilhelmsburg

…ist eine Katastrophe für die Stadtentwicklung und den Wohnungsbau in Wilhelmsburg

Der Stadtteil ist schon jetzt gebeutelt von Verkehrstrassen. Eine zusätzliche Autobahn entlastet keine Wohnstraßen, sondern führt mehr Verkehr in den Stadtteil. Die Hafenquerspange schneidet den Süden der Insel geradezu ab, verschlechtert massiv die Wohnbedingungen  in Kirchdorf und verhindert schon mit ihrer Planung neue Wohngebiete.

… ist – ausgerechnet im IBA Jahr 2013 – ein Affront gegen die IBA Hamburg

Von der IBA geplante Wohngebiete im Süden Wilhelmsburgs (Hauland) können nicht neben einer Dreifachtrasse von Eisenbahn, Autobahn und Kornweide verwirklicht werden. Der Stadtteil verträgt keine Zerschneidung, sagt die IBA. Die Autobahn aber zerstückelt die Insel und schreckt neue Bewohner ab.

… entlastet nicht die Hamburger Innenstadt

Die Hoffnung, die Innenstadt und die Stresemannstraße würden durch eine Hafenquerspange entlastet, war einmal das zentrale Motiv für Hamburgs Planung gewesen. Lebenserfahrung und Gutachten haben bewiesen: Südlich der Elbe kann man Hamburgs Innenstadt nicht entlasten. Eine Autobahn durch Wilhelmsburg reduziert auch den Verkehr auf der B 73 nur sehr begrenzt, so dass die Doppeltrasse von Bahn und Hauptstraße durch Harburg bestehen bleibt.

… hat für den Hafen keinen relevanten Nutzen

Der Hafen braucht eine sichere Anbindung an die A7. Die Köhlbrandbrücke hält den Schwerverkehr nur noch begrenzte Zeit aus. Deshalb braucht der Hafen für die  Köhlbrand-Querung eine zukunftsfähige Lösung (am besten ein Straßentunnel für Schwerlastverkehr und Erhaltung der Köhlbrandbrücke für PKW und Kleinlaster) – Eine Autobahn, die man vom Hafen erst über eine Hubbrücke erreichen kann, ist nicht zukunftsfähig.

… schließt keine „Lücke“ im Autobahnnetz

Um Hamburg gibt es künftig, nach Weiterbau der A20,  den Autobahnring A1 – A21 – A20 – A7  Maschener Kreuz – Bad Segeberg – Bad Bramstedt – Maschener Kreuz. Nach Überzeugung der IBA-Fachleute ist die Hafenquerspange kein Lückenschluss sondern ein Kurzschluss. Man baut keine Autobahnen mitten durch Städte.

… holt vor allem Pendlerverkehr von der Bahn auf die Straße

Die geplante Hafenquerspange verläuft exakt parallel zur S-Bahn und Metronom-Linie Stade – Buxtehude – Hamburg. Hamburg muss endlich dafür sorgen, dass diese Linien bedarfsgerecht bedient werden. Es ist ein unerträglich, dass  für viele Millionen die Infrastruktur auf der Schiene hergestellt wurde, nun aber zu wenig Fahrzeuge vorhanden sind, so dass Gedränge in den Zügen viele abschreckt.

… verhagelt die Klima- und Umweltbilanz Hamburgs

Die europäische Union hat gerade jetzt Hamburg scharf gerügt, weil Hamburg nicht die verbindlichen Verordnungen zur Luftreinhaltung einhält und keine konkreten Verkehrskonzepte zur Reduzierung der Schadstoffe vorlegt. Die Hafenquerspange erhöht nach den Gutachten der DEGES die Verkehrsmenge und den CO 2 Ausstoß. Hinzu kommen großflächige Versiegelungen  und Umweltschädigungen. Für eine „Umwelthauptstadt“ ist die Autobahnplanung eine Blamage

… verletzt grundlegend den Artenschutz

Das Bundesverkehrsministerium selbst hat in seiner Linienbestimmung warnend darauf hingewiesen, dass der Artenschutz erheblich verletzt wird und ein artenschutzrechtliches Ausnahmeverfahren erforderlich ist.

… wird vom Bund nicht bezahlt werden

Der Bund war 2003 nicht bereit, die Hafenquerspange in den vordringlichen Bedarf aufzunehmen. Sie hatte ein schlechtes Nutzen-Kosten-Verhältnis. Die jetzige Planung ist erheblich teurer als die damals angepeilten 475 Mio. Euro. Alle Bürgermeister und Verkehrssenatoren der verschiedensten Parteien  sind in den letzten 40 Jahren mit der Forderung nach einer Finanzierung durch den Bund gescheitert. Wollen Herr Scholz und Herr Horch ihnen folgen?

… kostet Hamburg bereits in der Planung jedes Jahr mehrere Millionen Euro

Die Planung der immer wieder veränderten Trassen ist umsonst gewesen, aber für Hamburg nicht kostenlos. Es wäre eine lohnende Aufgabe für den Rechnungshof zu prüfen, wie viel Geld mit Planungen verschwendet wird, von denen man vorher wissen kann, dass sie fehlschlagen.

Michael Rothschuh, michael@rothschuh.de, 16.Mai 2012, Tel. 040 6520296 – mehr Infos s. www.hafen-quer-spange.de

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