„A26-Ost“ die Stadtautobahn – ein Anachronismus feiert fröhliche Urständ!
Diese Autobahn schadet unserer Stadt!
Newsletter vom 18. August 2016, gerichtet an 450 interessierte Bürger*Innen und Institutionen, an 29 Medienkontakte, an alle 11 Hamburger Bundestagsabgeordneten, an die 8 Vorsitzenden, Obleute und Berichterstatter im Verkehrsausschuss des Bundestages sowie an X Abgeordnete in der Hamburgischen Bürgerschaft.
Liebe Wilhelmsburger, liebe Moorburger, liebe Bostelbeker, liebe Harburger, liebe sonstige Interessierte!
Der Vorsitzende der SPD-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft, Andreas Dressel, wurde kürzlich im Hamburger Abendblatt mit der Aussage zitiert, dass er die Planungen zur A26-Ost aus „gesamtstädtischer Sicht“ für richtig hielte.
Er spricht damit einen zentralen Punkt an. Denn gerade aus dieser Sicht, kann es nur eine Entscheidung geben. Nämlich, das Projekt so schnell wie möglich aufzugeben. Und zwar aus den folgenden Gründen:
Nach dem Desaster mit der Finanzierung der Elbphilharmonie, wird der Ruf Hamburgs, aller Voraussicht nach, ein weiteres Mal schweren Schaden nehmen. Denn die Kosten für die absurde Straße, dürften am Ende eher bei 2-3 Milliarden Euro liegen, als bei 900 Millionen. An der Kostensteigerung bei der Verlegung der Wilhelmsburger Reichsstraße lässt sich beispielhaft zeigen, dass diese Annahme begründet ist. Ursprünglich veranschlagt waren 67,4 Mio. Die realen Kosten liegen laut Hamburger Wirtschaftsbehörde heute bereits bei 235 Mio. – das 3,5-fache. Auf der Website www.hamburg.de/fernstrassen/projekt/4654840/fakten der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation erfahren wir über die A26-Ost: „70 Prozent der Strecke sind Ingenieurbauwerke, z.B. Brücken oder Tunnel“. Fast alle befinden sich, so wie bei der Wilhelmsburger Reichsstraße, auf dem nachgiebigem Marschboden von Flussinseln.
Aus gesamtstädtischer Sicht wird es uns schaden, eine neue Stadtautobahn zu bauen und für diesen Anachronismus Unsummen an Steuergeldern einzusetzen. Einerseits wird im Norden der Stadt eine millionenschwere Stadtreparatur, verursacht durch verfehlte Autobahnplanung bejubelt (Deckelung der A7), während im Süden, der gleiche Fehler unbeeindruckt wiederholt werden soll.
Es schadet uns weiterhin, wenn sich herumspricht, dass dieses Bauprojekt die pro Streckenkilometer teuerste Autobahn wird, die je in Deutschland gebaut wurde (selbst unter Annahme der 2009 von den Planern bezifferten Baukosten).
Es wird uns ebenfalls nicht guttun, wenn Mitbürger ermuntert werden vom öffentlichen Nahverkehr zurück auf die Straße zu fahren. Es schadet uns auch in Sachen Klimaschutz. Nicht umsonst kritisiert die EU seit geraumer Zeit die massiven Überschreitungen der Schadstoffwerte in unserer Stadt. Das wird durch eine weitere Autobahn nicht besser, denn sie leitet zusätzlichen Verkehr in die City, den es ohne sie nicht gäbe.
Die Straße schadet uns durch die Zerstörung wichtiger und seltener Natur(schutz)räume, wie auch durch ihren enormen Flächenfraß. Da helfen uns, der Stadtbevölkerung, mögliche Ausgleichsmaßnahmen in Niedersachsen oder Schleswig-Holstein rein gar nichts.
Die A26-Ost schadet vielen tausend Menschen im gesamten Süderelberaum. In Moorburg, in Bostelbek, in Harburg und in Wilhelmsburg. Zum Beispiel durch erheblichen zusätzlichen Lärm, den eine zig-Meter hoch aufgeständerte Trasse in alle Richtungen strahlt. In ähnlicher Weise gilt das, für sich flächendeckend verteilende Schadstoffemissionen.
Es schadet uns, Hamburgs Bürgern, wenn erhebliche potentielle Wohnungsbauflächen für eine letztlich sinnfreie Autobahn vergeudet werden. Dabei werden solche Flächen dringend benötigt.
Schließlich und endlich schadet der Plan uns Steuerzahlern nicht nur in Hamburg, sondern bundesweit, wenn er wie vorgesehen, als Öffentlich-Privates-Partnerschafts-Projekt verwirklicht wird. Denn es wird für uns am Ende erheblich teurer, als es die reinen Bau- und Betriebskosten bei vollständiger Finanzierung durch unseren Staat wären.
Dem eingangs angesprochen Zeitungsartikel zufolge soll Herr Dressel auch geäußert haben, dass alles getan werden müsse, um die Belastungen für die Anwohner so gering wie möglich zu halten. Wie gesagt: Es geht längst nicht nur um „Anwohner“ (als wären allein eine handvoll Leute betroffen). Es geht um viele tausende von Menschen! Und die „Belastungen“ sind mitnichten am Ende der Bauzeit vorbei. Sie halten vielmehr auf anderen Ebenen dauerhaft an. Und zwar für ganz Hamburg!
All dies sowie weitere Aspekte dieses Projektes schaden uns!
Vertiefende Informationen:
Eine umfangreiche Material – und Quellensammlung zum Thema findet sich hier
Stellungnahme des BUND gegen die A26-Ost
Umweltbundesamt: Bundesverkehrswegeplan besteht eigene Umweltprüfung nicht
Stellungnahme der Internationalen Bauausstellung 2013 zur Hafenquerspange, 09.08.2012
Professor Henning Vöpel, Geschäftsführer des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI)
am 30. Mai 2016 im Hamburger Abendblatt:
„Der Hafen wird nicht auf den starken Wachstumskurs des vergangenen Jahrzehnts zurückkehren. Die einstige Prognose von 25 Millionen umgeschlagenen Containern im Jahr 2025 war eine Illusion. Derzeit liegen wir bei knapp neun Millionen. Man hat das vergangene Wachstum einfach weit in die Zukunft hochgerechnet. Die Weltwirtschaft wächst aber nicht mehr um vier bis fünf Prozent pro Jahr, sondern um zwei bis drei. Es wird spannend sein zu verfolgen, wie sich durch Digitalisierung und 3-D-Druck Logistik- und Wertschöpfungsketten zurückbauen. Hamburg braucht mehr Industrie, Hochtechnologie und Dienstleistungen sowie deren Vernetzung im Hafen. Das ist die Zukunft der Ökonomie. Das alte Hafenkonzept als reiner Umschlagplatz ist tot. Dauerhaft zu sagen, wir sind ein Universalhafen, verkennt die Radikalität des Strukturwandels„.
Petition gegen das Projekt unterzeichnen
Unser Pressebericht zur Veranstaltung am 25. Juni 2016 „Autobahnkreuz trifft Naturschutzgebiet“
Bürgerreporter Michael Rothschuh im Elbe Wochenblatt online am 01.07.2016
Was braucht der Hafen? Neue Köhlbrandquerung oder neue Autobahn A26-Ost?
30.07.2016 „Der Neue Ruf“ berichtet vom Bau der Brücke für die neue Wilhelmsburger Reichsstraße über den Ernst-August-Kanal. Unter anderem wird erwähnt, dass für die Brücke Pfahlgründungen notwendig waren. Die „Großbohrpfähle“ aus Beton hätten einen Durchmesser von 1,50 Meter und steckten bis zu 20 Meter tief im Boden. Einen solchen Aufwand dürften auch die entsprechenden Ingenieurbauwerke der Autobahn A26-Ost erforderlich machen. Der Untergrund ist schließlich gleichfalls Marschboden. Aber auch was die Auswirkungen der Bautätigkeit auf die Nachbarschaften angeht, dürfen wir uns auf großes gefasst machen!
Der Neue Ruf, Archiv Wilhelmsburg, Ausgabe Nr. 30 vom 30.07.2016
01.08.2016 Die „Hamburger Morgenpost“ stellt die Frage: „Ist die Hafenquerspange wirklich nötig?“ Zum Artikel der Mopo
Ein Leserbrief von Dirk Holm zum Artikel der Hamburger Morgenpost, Ausgabe 1. August 2016, Seite 11: „Ist die Hafenquerspange unnötig?“
Der Leserbrief in voller Länge:
Die sogenannte Hafenquerspange hat mit dem Hafen fast nichts zu tun. Die gänzlich überflüssige neue Stadtautobahn wäre pro Streckenkilometer die teuerste je in Deutschland gebaute, und damit reif für das Guiness-Buch der Rekorde. Es drohen Steuerverschwendung in Milliardenhöhe, schwere Schädigungen von Mensch und Natur sowie der Verlust von Wohnungsbauflächen!
Und die gekürzte Fassung der Hamburger Morgenpost:
Die gänzlich überflüssige neue Stadtautobahn wäre pro Streckenkilometer die teuerste je in Deutschland gebaute, und damit reif für das Guiness-Buch der Rekorde. Es drohen Steuerverschwendung in Milliardenhöhe, schwere Schädigungen der Natur sowie der Verlust von Wohnungsbauflächen!
Auf verschlungenen Wegen sind wir an eine Information gelangt, die bisher unveröffentlicht war und die wir heute bei unserer Aktion ca. 60 interessierten Bürgern vorgestellt haben: Eine Autobahnanbindung direkt an der Otto-Brenner-Straße. Die Bewohner der Siedlung die den Autobahnanschluss umgibt, dürfen sich auf massiv steigenden Lärmpegel und frische Luftschadstoffe einstellen.
Heute hatten wir Besuch vom Hamburger Abendblatt. Darauf folgte am 8. August 2016 in der Harburg-Ausgabe ein Bericht unter dem Titel:
„Protest gegen geplanten Autobahntunnel“
Hier gehts zum Artikel
8. August 2016 Bürgerreporter Michael Rothschuh schreibt im Wilhelmsburger Wochenblatt: „Bundesregierung: Hafenquerspange (A26-Ost) hat keine „sehr hohe städtebauliche Wirkung“
8. August 2016. Das Hamburger Abendblatt berichtet in seiner heutigen Harburg-Ausgabe von unserer Aktion im Katenweg unter dem Titel: „Protest gegen geplanten Autobahntunnel“
Hier das aktuelle Informations-Programm
(Stand 20.08.2016):
Samstag, 04.Juni, 15 Uhr INFO-FAHRRADTOUR
Treffpunkt: vor dem Leonardo Hotel, Stillhorner Weg 40
Geführte Radtour Wilhelmsburg, von AS-Stillhorn bis Georg-Wilhelm-Straße, Dauer: ca. 90 Min.
Stationen: Kornweide/Ecke Finkenriek-Ost (Autobahnauffahrt); Friedhof Finkenriek/Muslimisches Gräberfeld; Katenweide; Kornweide/Ecke Hauland
Samstag 11. Juni, 14 bis 18 Uhr 40 JAHRE KIRCHDORF-SÜD
Infostand beim Stadtteilfest Kirchdorf-Süd 2016 (Marktplatz, Karl-Arnold-Ring)
Mittwoch 22. Juni, 19 Uhr BÜRGERVERSAMMLUNG MOORBURG
Informationen zum Bauprojekt mit Barbara Siebenkotten (Engagierte Wilhelmsburger), Michael Rothschuh und Dirk Holm (Zukunft Elbinsel Wilhelmsburg e.V.)
Kulturzentrum Elbdeich e.V., Moorburger Elbdeich 249
Samstag 25. Juni, 5 vor 12 AUTOBAHNKREUZ TRIFFT NATURSCHUTZGEBIET
Mit dem BUND für Umwelt und Naturschutz Deutschland (Harald Köpke)
Treffpunkt: AS-Stillhorn, vor dem Leonardo Hotel, Stillhorner Weg 40, Dauer: ca: 30 Min.
Mittwoch 13. Juli, 18:30 Uhr Beirat für Stadtteilentwicklung im Bürgerhaus Wilhelmsburg
Thema u.a. A26-Ost/Hafenquerspange, dazu ein Referat von Michael Rothschuh.
Samstag 16. Juli, 5 vor 12 RUHESTÄTTE AM SEITENSTREIFEN
Treffpunkt: Friedhof Finkenriek (westlicher Teil, ca. 50 m von Kornweide), Parkplatz vor dem Friedhofseingang, Dauer: ca. 30 Min.
Mit dem muslimischen Vertreter Mustafa Yasar (Korallusviertel)
Dienstag 19. Juli, 19:00 Uhr Infoveranstaltung im Bürgerhaus Wilhelmsburg
Engagierte Wilhelmsburger informieren zum Thema u.a. A26-Ost/Hafenquerspange.
Dienstag 26. Juli, 19:00 Uhr Infoveranstaltung im Vereinshaus Kirchdorfer Eigenheimer e.V., Brackstraße 43, 21109 Hamburg
Engagierte Wilhelmsburger informieren zum Thema u.a. A26-Ost/Hafenquerspange.
Dienstag 02. August, 19:00 Uhr Infoveranstaltung im Vereinshaus Kirchdorfer Eigenheimer e.V., Brackstraße 43, 21109 Hamburg
Engagierte Wilhelmsburger informieren zum Thema u.a. A26-Ost/Hafenquerspange.
Samstag 06. August, 5 vor 12 TUNNELBAU UND AUSWIRKUNGEN
Treffpunkt: Katenweg 16-18, ca. 100 m südlich der Kornweide, Dauer: ca. ca. 30 Min.
Dienstag 09. August, 19:00 Uhr Infoveranstaltung im Vereinshaus Kirchdorfer Eigenheimer e.V., Brackstraße 43, 21109 Hamburg
Engagierte Wilhelmsburger informieren zum Thema u.a. A26-Ost/Hafenquerspange.
Dienstag 16. August, 19:00 Uhr Infoveranstaltung im Vereinshaus Kirchdorfer Eigenheimer e.V., Brackstraße 43, 21109 Hamburg
Engagierte Wilhelmsburger informieren zum Thema u.a. A26-Ost/Hafenquerspange.
Dienstag 23. August, 19:00 Uhr Infoveranstaltung im Vereinshaus Kirchdorfer Eigenheimer e.V., Brackstraße 43, 21109 Hamburg
Engagierte Wilhelmsburger informieren zum Thema u.a. A26-Ost/Hafenquerspange.
Samstag 27. August, 5 vor 12 AUTOBAHN VERHINDERT WOHNUNGSBAU
Treffpunkt: Kornweide/Ecke Hauland, Dauer: ca. 30 Min.
Dienstag 30. August, 19:00 Uhr Infoveranstaltung im Vereinshaus Kirchdorfer Eigenheimer e.V., Brackstraße 43, 21109 Hamburg
Engagierte Wilhelmsburger informieren zum Thema u.a. A26-Ost/Hafenquerspange.
Samstag 17. September, 5 vor 12 LÄRM ÜBERWINDET BEZIRKSGRENZEN
Treffpunkt: Dampfschiffweg, an der Süderelbe, Dauer: ca. 30 Minuten
Samstag 17. September, 13:00-18.00 Uhr Infostand auf dem Reiherstiegfest, Emmaus Kirchplatz Mannesallee
Zukunft Elbinsel e.V. und Engagierte Wilhelmsburger informieren zum Thema u.a. A26-Ost/Hafenquerspange.
Samstag 08. Oktober MOORBURG – LEBEN UNTER DER AUTOBAHN
Details stehen noch nicht fest, werden aber sobald wie möglich nachgereicht. Infos auch unter:
www.die-engagierten-wilhelmsburger.de
Samstag 29. Oktober MOORBURG – NATUR KOMMT UNTER DIE RÄDER
Mit dem NABU – Naturschutzbund Deutschland e.V. (Frederik Schawaller)
Uhrzeit und Treffpunkt stehen noch nicht fest, werden aber sobald wie möglich nachgereicht. Infos auch unter: