Lasst Wohnungslose und Flüchtlinge im Springer-Haus wohnen!

Tagung „Stadt des Ankommens“ am 11.12.2015 ***

2015-12-26_215902

Presseerklärung der Vorbereitungsgruppe vom 13.12.2015:

Lasst Wohnungslose und Flüchtlinge im Springer-Haus wohnen!
Die Stadt als Jobmotor für Geflüchtete!***

Am Freitag, den 11.12.2015, wurde in der HAW (Department Soziale Arbeit) die Tagung „Stadt des Ankommens“ durchgeführt.+++

Rund 300 TeilnehmerInnen aus dem Spektrum der Stadtteil- und Flüchtlingsinitiativen, sozialer, kirchlicher und gewerkschaftlicher Gruppen sowie Geflüchteten-Organisationen beschäftigten sich den Nachmittag über mit den Themen Zusammenleben, Selbstorganisation, Bildung, Arbeit und Wohnen. Anliegen war es dabei, über konkrete Beispiele und Erfahrungen aus verschiedensten Zusammenhängen in Hamburg eine Vorstellung zu entwickeln, wie die Stadt des Ankommens aussehen kann und welche Bedingungen dafür geschaffen werden müssen.

Am Abend wies der Stadtsoziologe Prof. Dr. Walter Siebel in seinem Vortrag nach, dass der Zuzug von „Fremden“ für die Stadt Alltag ist, ja konstitutiv in deren Geschichte war.

2015-12-26_220043

Wichtige, von dieser Tagung ausgehende Botschaften waren

  • die dringend nötige Förderung der Selbstorganisation von MigrantInnen und die Erweiterung ihrer Beteiligungsmöglichkeiten u.a. in den anstehenden Planungsverfahren;
  • ein Jobprogramm in Unternehmen mit städtischer Beteiligung, das das Vergaberecht produktiv für gut bezahlte Jobs für Flüchtlinge anwendet;
  • die notwendige Orientierung auf das dezentrale, gemischte Wohnen der Geflüchteten, ermöglicht durch die Beschlagnahmung von Wohnungs- und Büroleerständen sowie Quotenregelungen bei allen Grundstücksvergaben und Neubauvorhaben;
  • die Erkenntnis, dass alle bestehenden Wohnungsprogramme im Hinblick auf die akute Wohnungsnot von Einheimischen wie Zuziehenden überprüft und der „Drittelmix“ zugunsten von mehr sozialem Wohnungsneubau in allen Stadtteilen abgeändert werden müssen;
  • die Überzeugung, dass Kontaktflächen und -chancen für alle Eingesessenen und Hinzuziehenden wichtig sind und helfen, Unsicherheiten zu überwinden;
  • die Aufforderung an das Bezirksamt Hamburg-Mitte, auf den Umzug in das ehemalige Springer-Gebäude zu verzichten und dieses zu winterfesten Flüchtlingswohnungen umzubauen.

Für das sich an diesem Tag abzeichnende hamburgweite Willkommensbündnis fängt die Arbeit gerade erst an. Die auf der Tagung vorgelegte Erklärung soll dafür als Grundlage der weiteren Diskussion dienen, ebenso das von uns getroffene Resümee und die von Elke Ehninger visualisierten Konferenzergebnisse.

Für die Vorbereitungsgruppe:

Simone Borgstede (Never mind the Papers im Netzwerk Recht auf Stadt)
Peter Bremme (Ver.di, Fachbereich Besondere Dienstleistungen)
Anne-Marie Gehrke (HAW, Department Soziale Arbeit, Refugees Welcome St. Georg)
Prof. Dr. Simon Güntner (HAW, Department Soziale Arbeit)
Steffen Jörg (GWA St. Pauli/St. Pauli selber machen)
Michael Joho (Einwohnerverein St. Georg von 1987 e.V.)
Prof. Michael Rothschuh (Zukunft Elbinsel Wilhelmsburg e.V.)

2015-12-26_220013

2015-12-26_215952

2015-12-26_222739

2015-12-26_222802

2015-12-26_222831

Tagung Stadt des Ankommens_Presseerklärung_und_Resumee

„Städte sind Orte, an denen Fremde leben“

Am 26.12.2015 gab es ein Gespräch im Deutschlandradio mit dem Stadtsoziologen Prof. Walter Siebel, der auf der Veranstaltung ‚Stadt des Ankommens’ am 11.12. 2015 in der HAW das Abendprogramm bestritten hat.

Grundlegende Aussagen zur Funktion der Stadt und den Chancen und Risiken von Immigration.
Hier der Link zur Mediathek des Deutschlandradios:

 

Hinterlassen Sie eine Antwort