„Klassismus“ – Diskriminierung auf Grund der sozialen Herkunft//
Mit Andreas Kemper, Soziologe aus Münster//
Eine Veranstaltung vom Freizeithaus Kirchdorf-Süd in Kooperation mit dem Verein Zukunft Elbinsel Wilhelmburg//
Die Erfahrung von Diskriminierung auf Grund der sozialen Herkunft ist für viele WilhelmsburgerInnen so alltäglich, dass sie oft gar nicht mehr richtig wahrgenommen wird. Kaum jemand weiß, dass es dafür den soziologischen Fachbegriff „Klassismus“ gibt.
In Wilhelmsburg kennen viele von uns Klassismus als soziale Benachteiligung in Schule, im Beruf, an der Uni, an der Discotür und auch sonst im Alltag.
Ein paar Beispiele:
• Wer im Dahlgrünring wohnt, hat von vornherein schlechtere Chancen bei der Lehrstellensuche als jemand aus Eppendorf.
• Bei Krediten oder sonstigen Verträgen wird bei den PLZ 21107 oder 21109 genauer geguckt.
Eine Teilnehmerin der Veranstaltung schreibt:
„Mir war das Thema wichtig, da ich aus einer nicht-Akademiker-Familie stamme und die erste mit Abitur bin, also ich kenne das Thema weil es auch meines ist. Erstmal habe ich mich sehr gefreut, dass trotz Erkältungswelle so viele Menschen gekommen sind. Auf Nachfrage der Moderatorin haben sich mindestens die Hälfte der Anwesenden als zugehörig zur „Zielgruppe“ geoutet. Mir ist tatsächlich beim Vortrag noch einiges aus meinem eigenen Leben klar geworden, und ich denke, das wird einigen anderen auch so gegangen sein.
Der Vortrag war sehr lang und sehr akademisch, trotzdem haben alle geduldig und aufmerksam zugehört, und die anschliessende Diskussionsrunde hat das Thema aus den theoretischen Gefilden zum praktischen, persönlichen und nach Wilhelmsburg zurück gebracht.“
Einladung: