Pegelstand 14.9.: „Schon alles klar mit Groß-Sand?“

„Rettung für Groß-Sand in Sicht? Spektakuläre Übernahme durch Albertinen Gruppe geplant“

So oder ähnlich klingt es in den letzten Tagen in der Hamburger Presse.

Natürlich sind das positive Nachrichten, die Hoffnungen wecken.

Aber ist damit schon alles klar für das Wilhelmsburger Krankenhaus Groß-Sand? Wie soll denn das zukünftige Medizinkonzept aussehen?

Darum geht es am 14.9. von 18 bis 20 Uhr beim „Pegelstand Elbinsel“ im großen Saal des Wilhelmsburger Bürgerhauses.

Gemeinsam beraten und diskutieren wir mit:

  • Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Groß-Sand, u.a. von der Ver.di Betriebsgruppe
  • Aktive aus Wilhelmsburg, u.a. Dr. Olaf Settgast, Pastor Heye Osterwald, Betriebsräte…
  • Gesundheitspolitische Sprecher*innen der Parteien: Claudia Loss, SPD, Linus Jünemann, GRÜNE, Uwe Schneider, CDU, Deniz Celik, DIE LINKE

Was ist der aktuelle Stand zu Groß-Sand?

Seit über einem Jahr ist das Erzbistum auf der Suche nach einer neuen Trägerschaft für Groß-Sand. Angekündigte Termine mussten mehrfach abgesagt werden. Diese Hängepartie ist vor allem für die Belegschaft schwer erträglich. Abwanderung von qualifiziertem Personal ist zu befürchten.

Wir beschließen eine öffentliche Veranstaltung als Pegelstand Elbinsel am 14. September. Das Erzbistum wird dazu eingeladen und sagt am 30.8. seine Beteiligung an der Veranstaltung zu.

Am 2.9. überrascht das Erzbistum mit einer Pressemitteilung „Krankenhaus Groß-Sand: Verhandlungen im Zeichen der Ökumene„. Hier wird bekannt gegeben, dass es jetzt einen „Letter of Intent“ gibt.

Die Immanuel Albertinen Diakonie und die St. Franziskus-Stiftung Münster verhandeln als ökumenische Bietergemeinschaft mit dem Erzbistum Hamburg über Entwicklungsperspektiven für das Wilhelmsburger Krankenhauses Groß Sand in einem Verbund mit der Ansgar-Gruppe.“ Die gesamte PM findet sich im Anhang.

Das Erzbistum ist damit kurz entschlossen in die Offensive gegangen und verbindet dies am 4.9. mit einer Absage für die Veranstaltung am 14.9.

Die Vertreter des Erzbistums halten sich strikt an ihre Vorgabe, keinerlei weitere Auskünfte zu geben. Es gibt auch keine Erläuterungen zur Pressemitteilung, die einige Unklarheiten enthält und viele Fragen aufwirft. Es ist lediglich zu erfahren, dass die Verhandlungen über das zukünftige „Medizinkonzept“ noch ganz am Anfang stehen und dass es dabei einen engen Austausch mit der Behörde und der Kassenärztlichen Vereinigung gäbe.

Bei weitergehenden Äußerungen in der Presse (siehe Artikel im Hamburger Abendblatt unten) und in Pressemitteilungen der SPD  (s.u.) dürfte es sich also überwiegend um Interpretationen aber auch verständliche Hoffnungen handeln.

In der Tat sind die Nachrichten aus dem Erzbistum erst einmal sehr erfreulich und geben Anlass für neue Perspektiven – mit neuen potenten Partnern, gemeinnützig dazu und im Paket mit der gesamten Ansgar-Gruppe.

Gleichwohl bleiben die bisherigen Formulierungen in mehrfacher Hinsicht vieldeutig und werfen Fragen auf – vor allem im Hinblick auf die zukünftige medizinische Ausrichtung von Groß-Sand scheint noch alles möglich.

Zumal sich die Verhandlungen noch in einem frühen Stadium befinden. Ein „Letter of Intent“ ist zwar eine gemeinsame Absichtserklärung, dies darf jedoch nicht mit einem ausgehandelten Vertrag verwechselt werden.

Die prägende Rolle der Sozialbehörde in dem laufenden Verhandlungsprozess ist unübersehbar.

Dabei sind die Investitionsmittel ein entscheidender Hebel.
Die sozialpolitischen und gesundheitspolitischen Vorgaben der Behörde könnten den Ausschlag geben:
Wird Groß-Sand seine essentielle Rolle für die Versorgung im Hamburger Süden als allgemeines Krankenhaus beibehalten können oder droht weiterhin ein reduzierter Schwerpunkt als geriatrischer „Außenposten“ (diesmal für Albertinen oder das Marienkrankenhaus?) mit Abbau der Kapazitäten für die Grund-Regel- und Notfallversorgung vor Ort?

Diese offenen Fragen und weitere Erwartungen und Hoffnungen aus der Belegschaft und aus der Region werden am 14.9. im Bürgerhaus Wilhelmsburg Thema sein und werden dort auch mit den gesundheitspolitischen Sprecherinnen und Sprechern der Parteien diskutiert.

Ein öffentlicher Diskurs über Perspektiven unseres Wilhelmsburger Krankenhauses und die Erfordernisse der medizinischen Versorgung im Hamburger Süden.


Die Einladung vom 31.8. zum Pegelstand Elbinsel am 14.9.2021:

PEGELSTAND 14.9. zu Groß-Sand_Hoffnung-aber-noch-fast-alles-offen

Die Pressemitteilung des Erzbistums vom 2.9.:

21-09-02-PM-Erzbistum

Das Hamburger Abendblatt vom 2.9. 2021:

21-09-02_Krankenhaus Hamburg_ Übernimmt Albertinen Groß-Sand

Die Morgenpost vom 2.9.21.:

21-09-02-mopo

Die PM der SPD-Hamburg vom 2.9.:

SPD-Fraktion-PM-2.September 21

 

 

 

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