Donnerstag, 13. September 2018 – 19 Uhr // Zinnwerke // Am Veringhof 7
Leinen los am Veringkanal
Industrie- und/oder Kulturkanal!?
Ein alter Industriekanal als „Kulturkanal“? Diese Zukunftsvision für den Veringkanal beflügelt seit 2013 die Phantasien in Wilhelmsburg.
Es war der damalige Bezirksamtsleiter Andy Grote (SPD), der mit einem Traum für den verseuchten Kanal im Westen der Insel an die Öffentlichkeit ging:
Eine Kreativachse aus Ateliers, Proberäumen, Studios, Kino, Bühnen und Clubs entlang des Wassers – mit dem Hafen im Westen und dem Wohngebiet im Osten, mit dem Dockville-Kultursommer im Süden und der Honigfabrik im Norden.
DIE ZUKUNFT DES VERINGKANALS ALS KULTURKANAL?
Copyright: Christine Ritter und Helena Bernhardt
Von der Entwicklung eines ehemaligen Industriekanals
Eine BA-Thesis im Studiengang Stadtplanung HCU
Hoch flogen die Träume, erst recht nachdem der Stadtteil sich unter dem Motto „Zinn macht Sinn“ erfolgreich für den Erhalt der Wilhelmsburger Zinnwerke eingesetzt hatte. In einen lebendigen Kern sollte sich das alte Industriedenkmal verwandeln. Entwicklung von unten statt Stadtplanung von oben.
Die lokalen Akteure standen bereit, aber was ist seitdem passiert? Blockade durch die städtische Sprinkenhof GmbH, politische Stehversuche zwischen den Wahlkämpfen und formelle Winkelzüge der Verwaltung behinderten gute Ansätze auf allen Seiten und an allen Enden des Kanals.
Kommt jetzt, 2018, endlich wieder Bewegung in die Sache?
„Leinen los am Kulturkanal“ betitelte die Bezirksversammlung HH-Mitte eine Pressemitteilung über die überraschende Vergabe von 60.000 Euro.
Allerdings wurden die lokalen Initiativen, Beiräte, Einrichtungen und Betriebe im Vorfeld nicht mit einbezogen. An wen soll das Geld gehen? Was soll damit passieren? Was ist das Ziel? Soll das brisante Spannungsfeld von Industrie, Wohnen, Freizeit und Kultur am Veringkanal neu geordnet werden? Wie werden die Interessen der Anwohner und Anlieger berücksichtigt?
Es gibt also Einiges zu besprechen und zu klären. Unsere Gäste sind:
• Prof. Dieter Läpple, Stadt- und Regionalökonom
• Gudrun Stefaniak, u.a. zuständig für das „Stoffdeck“ am Veringkanal
• Hansjörg Schmidt, Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft
• Thomas Carroux, Geschäftsführer Nordische Ölwerke
• Tobias Bergmann, Präses Handelskammer Hamburg
• Marco A. Reyes Loredo, Geschäftsführer Hirn und Wanst
Moderation: Hartmut Sauer
Dieser Pegelstand ist eine Kooperation mit den Zinnwerken am Veringkanal und dem Beirat für Stadtteilentwicklung Wilhelmsburg.
18 – 19 Uhr Ausstellung: Ideen, Visionen, Pläne zur Zukunft des Veringkanals.
Einladung als pdf:
18-09-13_Pegelstand_Kulturkanal
Pressemitteilung Bezirksversammlung HH_Mitte vom 6.6.2018:
Vereinbarungen zur Entwicklung am Veringkanal/Kulturkanal und zu den Nordischen Ölwerken in den aktuellen Koalitionsverbarungen in HH bzw. Bezirk Mitte:
Hamburger Koalitionsverträge_Vereinbarungen zum Veringkanal
Das Kanalmanifest vom 13.9.2018:
Ein umfangreicher Info-Pool zum Veringkanal (Bestand, Pläne, Visionen) findet sich hier:
https://zukunft-elbinsel.de/was-geht-veringkanal-bestand-plaene-visionen/
Dienstag, 18. September 2018 – 19 Uhr // Bürgerhaus Wilhelmsburg
Sprung über die Elbe – Schöne Aussicht*en für Wilhelmsburg?
Oberbaudirektor Höing im Gespräch
Seit November 2017 hat Hamburg einen neuen Oberbaudirektor: Franz-Josef Höing ist für 9 Jahre berufen und wir können auch von ihm wesentliche Impulse für Hamburgs Stadtentwicklung erwarten.
Sein Vorgänger im Amt hatte entscheidenden Anteil an Hamburgs „Sprung über die Elbe“; ohne ihn hätte es nicht die IBA und auch nicht die neue Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen in der Wilhelmsburger Mitte gegeben. So kommt es, dass der neue OD jetzt täglich von St. Georg in sein Büro in den 12. Stock in der Neuenfelder Straße fährt.
Nirgendwo gibt es eine so umfassende Aussicht auf die gesamte Elbinsel.
• Sieht er die Insel mit den noch vorhandenen Freiräumen vor allem als Flächenreserve für lukrative Immobilien-Investitionen? Oder denkt er beim Wohnungsbau an die, die bezahlbaren Wohnraum brauchen?
• Sieht er die wachsenden Container-Gebirge im Westen und die immer größeren Logistik-Areale im Norden und Süden der Insel? Nimmt er die dunkle Wolke wahr, die vom Südwesten her – aus Moorburg – die Insel überzieht? Ist von dort oben zu sehen, wie Grün- und Erholungsräume schrumpfen?
• Direkt neben der Behörde geht der Blick auf die Sandberge für die neue Wilhelmsburger Reichsstraße: die Verlegung schafft einerseits Platz, andererseits wird der Neubau doppelt so breit und wirkt wie eine Stadtautobahn.
• Lässt der Blick nach Süden erahnen, wie die dort geplante Autobahn A26-Ost quer über die Insel weitere Stadtentwicklung an der Wilhelmsburger „Goldküste“ zunichte macht und den Sprung über die Süderelbe verhindert?
• Nimmt er in den Straßen, im Bus und in der S-Bahn wahr, wie Wilhelmsburg aus allen Nähten platzt? Fast 10 000 Menschen sind in den letzten 15 Jahren dazu gekommen. Wir brauchen bezahlbaren Wohnraum. Aber was muss integrierte Stadtentwicklung sonst noch leisten? An Arbeit und Beschäftigung, an öffentlichen und sozialen Einrichtungen, an Verkehrs-infrastruktur, an Naherholung und Grün und für eine gesunde Luft zum Atmen.
Einleitende Impulse kommen von Alexandra Werdes, Barbara Siebenkotten, Lutz Cassel, Manuel Humburg und Michael Rothschuh. Die Moderation hat Hartmut Sauer.
Wir sind gespannt, welche Aussichten Oberbaudirektor Höing für die Elbinsel hat, auf seine Visionen und die Einschätzung seiner Möglichkeiten in dieser Stadt.
Dieser Pegelstand ist eine Kooperation mit dem Beirat für Stadtteilentwicklung Wilhelmsburg.
Einladung als pdf:
18-09-18-Pegelstand-mit-OD-Höing
„Gelegenheit, die Karten neu zu mischen?
Nach dem Besuch des neuen Oberbaudirektors herrschte vor allem Ernüchterung“ – Bericht über die Veranstaltung im Wilhelmsburger Insel Rundblick, Ausgabe Oktober 2018:
Pegelstand am 14. Januar 2015:
„Kippt die Stadtentwicklung in Wilhelmsburg? Was nun Herr Oberbaudirektor Walter?“
Zu diesem Thema war Oberbaudirektor Jörn Walter am 14.Januar 2015 das letzte Mal beim Pegelstand zu Gast.
Fotos, Videos, Berichte vom 14.1.2015
18.12.2014: Öffentliche Anhörung: 30 x die Rote Karte für das neue Rahmenkonzept des Senats: „Sprung über die Elbe 2013+“