Groß-Sand gemeinsam retten – Diskussion mit Senatorin Schlotzhauer 4


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Aus Neuer Ruf vom 14.6.2025:

4 Antworten zu “Groß-Sand gemeinsam retten – Diskussion mit Senatorin Schlotzhauer

  1. Antworten Thorsten Willer Jun 19, 2025 21:07

    Seit vielen Jahren meiden die Wilhelmsburger das Krankenhaus Gross Sand. Dies spiegelt sich in den Fallzahlen wieder. Der Rettungsdienst fährt Gross Sand nur bei Bagatellfällen an, die meisten Patienten erreichen die Notaufnahme zu Fuß.
    Die medizinische Leistungsfähigkeit dieses Hauses rechtfertigt nicht den Status als Krankenhaus mit der gesamten Vorhalteverpflichtung.
    Ein Ambulatorium / MVZ mit der Expertise zur Versorgung von kleinen Notfällen auch nach der Kernarbeitszeit erscheint hier absolut ausreichend zu sein.

    • Antworten Gregor Waschkowski Jun 21, 2025 14:40

      Ich kann die Einschätzung, die Wilhelmsburgerinnen und Wilhelmsbürger würden Groß Sand meiden, nicht teilen. Ich bin dort vor einem Jahr zu meiner großen Zufriedenheit behandelt worden und würde immer wieder hingehen. Die große Mehrheit der mir bekannten Wilhelmsburgerinnen und Wilhelmsburger sind mit den Leistungen des Krankenhauses mindestens zufrieden.

      Selbst wenn die Fallzahlen in der Vergangenheit gering gewesen sein sollten, sagt das wenig darüber aus, ob das Krankenhaus (mit echter Notfallaufnahme!) in der Zukunft benötigt wird. Klar ist: Die medizinische Notfallversorgung auf den Elbinseln wird sich ohne eine echte Notfallaufnahme vor Ort massiv verschlechtern. Besonders betroffen wären (wie immer) mobilitätseingeschränkte Personen: Senioren, Kinder, Kranke…
      Wieviele Menschen wegen längerer Fahrtzeiten der Rettungskräfte geschädigt werden oder versterben ist schwer vorherzusehen. Liegt auch daran, ob wieder ein Schiff die Elbbrücken rammt oder wie die Verkehrswege sonst so in Schuss sind. Und wann der nächste große Unfall im Hafen geschieht. Ob der Deich wieder bricht. Ob eine andere Katastrophe eintritt, die man sich nicht wünscht, aber auf die man besser vorbereitet ist. Dafür wird das Krankenhaus mit umfassender Notfallaufnahme gebraucht!

  2. Antworten Inga Wolf Jun 21, 2025 10:53

    @Thorsten Willer: Auf welche konkreten Quellen beziehen sich Ihren Aussagen? Können Sie diese ggf hier teilen?

  3. Antworten Manuel Humburg Jun 21, 2025 16:07

    Hallo Thorsten Willer,
    vermutlich haben Sie recht mit der Beobachtung, dass die medizinische Leistungsfähigkeit von Groß-Sand gelitten hat. Das Erzbistum hat Angebote und Kapazitäten runtergefahren, über Jahre kaum noch investiert und hervorragende Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegekräfte ziehen lassen oder vergrault. Angefangen hatte es mit der Schließung der Pflegeschule, die einen exzellenten Ruf hatte.

    Umso überraschender finde ich einige Zahlen, die Sie in den aktuellen SKA (schriftliche kleine Anfragen) von SPD, GRÜNE und LINKE nachlesen können (im Anhang zu dem aktuellen Artikel auf dieser Webseite).
    Die Zahl der Notfallbehandlungen in 2024 betrug 12985 und hat sich damit in den letzten 5 Jahren deutlich gesteigert!
    Das selbe gilt für die Anfahrten mit Krankenwagen: 3424 im Jahre 2024.
    Bei den ambulanten Operationen gab es eine Steigerung von 211 auf 653 in den letzten 5 Jahren.
    Im Vergleich zu größeren Häusern sind das alles natürlich keine riesigen Zahlen. Aber bei Wegfall des Notfallangebotes vor Ort entsteht eine nicht ungefährliche Lücke – zumal es keinen niedergelassenen Chirurgen, keine Röntgenpraxis und keinen D-Arzt mehr auf der Insel gibt.
    Eine medizinische Grund- und Notfallversorgung muss wohnortnah – in jedem Stadtteil – sicher gestellt werden. Das ist das Wesen öffentlicher Daseinsvorsorge.

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