Wie schlecht ist die Luft in Wilhelmsburg wirklich?

Luftschadstoffe selber messen – NABU Projekt soll für Wilhelmsburg erweitert werden

Quellen sind hier:  Schifffahrt, Hafen, Kraftwerk Moorburg und Verkehr

von Dirk Holm

Die Belastung der Bevölkerung und der Umwelt mit Schadstoffen aus der Luft, ist seit vielen Jahren ein Dauerthema. Als Verursacher der Luftverschmutzung seien beispielhaft genannt die Industrie, die Verbrennungsmotoren von Kraftfahrzeugen, der Schifffahrt und von Flugzeugen, das Kraftwerk Moorburg. Und ja, selbst die Bahn einschließlich der S-Bahnen, allein durch den Dreck, den sie im vorbeifahren aufwirbeln.

 

 

 

 

 

 

 

Indes scheinen die politisch Verantwortlichen weniger um die ernsthafte Verringerung der Schadstoffe bemüht zu sein, als vielmehr darum, Klagen von Bürgern und Umweltschutzorganisationen gegen die Luftverschmutzung möglichst zu vermeiden. Der im vergangenen Jahr vorgestellte Luftreinhalteplan der Behörde für Umwelt und Energie (BUE) ist ein Beleg dafür.

Da die politischen Entscheider ihren Verpflichtungen nur unzureichend nachkommen, werden Bürger*innen selbst aktiv. Die Engagierten Wilhelmsburger zum Beispiel, tun das seit Jahren. Indem sie durch wiederholte Workshops zum Aufbau eines Netzwerks zur Messung der Feinstaubbelastung im Süderelberaum beitragen (1).

Der Naturschutzbund Hamburg (NABU) geht nun einen Schritt weiter. Kürzlich wurde das Projekt „Emissionen aus Schifffahrt und Hafen – Luftmessnetz für den Hamburger Hafenrand“ vorgestellt. Mit seinem Projekt will der NABU Bürger*innen über die schlechte Luftqualität, die Quellen, die Folgen und mögliche Abhilfemaßnahmen informieren (2). Zu diesem Zweck sollen Daten aus vier vom NABU selbst finanzierten Messstationen als Basisnetz gewonnen, interpretiert und veröffentlicht werden. Es geht darum, mehr Klarheit über den Grad der Luftverschmutzung aus Schifffahrt und Hafen zu bekommen. Das Messnetz soll durch weitere Messstationen ausgeweitet und durch finanzielle Patenschaften, von Privatpersonen und Organisationen getragen werden. Im Unterschied zu den Geräten der Engagierten Wilhelmsburger, arbeiten die vom NABU-Kooperationspartner Breeze Technologies (3) hergestellten Messgeräte nicht nur genauer. Sie messen neben Feinstaub die bedeutsamsten Luftschadstoffe: Kohlenmonoxid, Kohlendioxid, Stickstoffmonoxid, Stickstoffdioxid; Schwefeldioxid, Ozon sowie weitere Indikatoren.

 

 

 

 

 

Wilhelmsburg liegt am östlichen Hafenrand. Von den schifffahrtsverursachten Emissionen sind wir stark betroffen. Daneben gibt es weitere Emittenten, die uns Kopfschmerzen bereiten. Erwähnt seien hier nur die vorhandenen und geplanten Verkehrstrassen sowie das Kraftwerk Moorburg.

Daher setzen wir uns dafür ein, dass Wilhelmsburger*innen sich dem Projekt des NABU anschließen. Vorteil: Wir sind hier bestens vernetzt, kennen Personen und Organisationen häufig persönlich. Nach der Diskussion in einem kleinen Kreis sind wir uns sicher, wenigstens 3 Messstationen organisieren zu können. Und zwar an aktuellen und künftigen Hotspots:

1. in der neuen Mitte rund um die BUE/Ärztehaus,

2. rund um das Krankenhaus Groß-Sand und

3. in Kirchdorf-Süd.

Wir stellen uns dabei eine Rolle als aktive Vermittler zwischen dem NABU/BREEZE und Gastgebern der Messeinrichtungen sowie Geldgebern vor.

Wir, sind Einwohner aus verschiedenen lokalen Initiativen. Interessierte können gerne Kontakt aufnehmen: messnetz-wilhelmsburg@lomez.de

(1)
http://hamburg.maps.luftdaten.info/#13/53.5101/10.0449

Feinstaub


(2)
https://hamburg.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/hafen/luftmessnetz/index.html
(3)
https://www.breeze-technologies.de/de/

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