Pegelstand 2.12. 2014: War die IBA gut (genug) für Wilhelmsburg? – Presse + Fotos unten

IBA-Geschäftsführer Uli Hellweg im Gespräch
über die Nachhaltigkeit der IBA
Dienstag,  2. Dezember 2014 – 19:00 Uhr // Bürgerhaus Wilhelmsburg//

Roter-Faden

Vor einem Jahr, am 1. November 2013, sagte die Internationale Bauausstellung (IBA-Hamburg): „Tschüss“. Mit einem Finale im neuen Bildungszentrum „Tor zur Welt“ endeten sieben Jahre Wilhelmsburger Stadtteilentwicklung im „Ausnahmezustand“.

Eine neue Mitte, Aufbruch in den Schulen, offener Zugang zum Spreehafen, 1200 neue Wohnungen, sanierte Wohnungen im „Weltquartier“ und ein neuer Gewerbehof, mehrere Wohnprojekte, ein freier Blick auf die Hamburger Skyline vom „Klimabunker“, ein Heiligenschein auf dem „Energieberg“ dazu. Für insgesamt 60 Projekte wurden eine Milliarde Euros investiert.

Mittlerweile ist wieder Alltag und damit auch Ernüchterung eingekehrt.
Bewohner der neuen Mitte klagen über Baumängel, Lärm und fehlende WCs im Park. Das Forum Bildung Wilhelmsburg ist in Gefahr und damit Zirkus Willibald, die Lese- und Forscherwochen. Textilprojekte im Veringhof und die Kleiderkammer sollen abgewickelt werden. Steigende Mieten, Läden sterben, Autorennen in der Veringstraße und der anhaltende Gestank von den Nordischen Öl Werken drücken auf die Stimmung im Reiherstiegviertel. Neue Einwanderungen von Flüchtlingen und Wanderarbeitern mobilisieren eine Welle der Hilfsbereitschaft, verschärfen aber auch die Konkurrenz um bezahlbare Wohnungen.

Kürzlich hat der Senat das neue „Rahmenkonzept 2013+ zum Sprung über die Elbe“ vorgelegt, in dem die Visionen der Zukunftskonferenz Wilhelmsburg 2001, der Internationalen Entwurfswerkstatt  2003 und des Rahmenplans von 2005 weitgehend entsorgt werden: Die Elbinsel soll in erster Linie Hafen, Industrie und Gewerbe sowie deren Verkehrsraum sein und bleiben. Der Stadtentwicklung werden die Grenzen markiert; darf die Lücken füllen. Damit ist Wilhelmsburg wieder bei seiner traditionellen Funktionsbestimmung aus dem letzten Jahrtausend angekommen: Gestank, Lärm und andere Immissionen an allen Grenzlinien zu Industrie und Hafen sollen hingenommen werden; die Harburger Chaussee bleibt Hafentrasse.

„Schwerlastverkehre mit Hafenbezug“ sollen via Mengestraße, Dratelnstraße und Rubbertstraße Anschluss an die neue Auffahrt der Wilhelmsburger Reichsstraße (Höhe Rotenhäuser Straße) erhalten. Dafür sollen sie zu „Hauptverkehrsstraßen“ hochgestuft werden.
Eine integrierte Planung von Stadt und Verkehr sieht anders aus!
Natürlich gehört auch eine weitere Autobahn im Süden der Insel in diesen Katalog: Die Verlängerung der A26/Hafenquerspange bis zur Anschlussstelle Stillhorn – kaum 200 Meter entfernt von Kinderbauernhof, den Schulen am Stübenhofer Weg und 7000 Bewohnern in Kirchdorf-Süd.

Bei all dem beruft sich das Senatspapier auf die aktuelle „Bürgerbeteiligung“ „Perspektiven – Miteinander Planen für die Elbinseln“. Selten klaffen Anspruch und Ergebnis derart auseinander, wie bei diesem Beteiligungsprozess.

Es stellt sich die Frage nach der Nachhaltigkeit der IBA. Was haben die 60 Projekte und Imagekampagnen substantiell bewirkt? Für die Lebensbedingungen der Menschen vor Ort? In den Köpfen der Entscheidungsträger dieser Stadt? Was taugt ein Event-Format wie die IBA für die nachhaltige Stadtteilentwicklung?

Diesen Fragen – Bilanz und Ausblick – stellt sich Uli Hellweg am 2.12.
Moderation: Hartmut Sauer

Einladung als pdf:

14-12-02-Pegelstand-Nachhaltigkeit der IBA

 

Presseberichte:

HA_05.12.2014_Pegelstand_Mitsprache-bei-Rahmenkonzept-gefordert

Abendblatt-Bericht von Jochen Gipp.

Harburg aktuell-4.12.2014

Andreas Göhring in Harburg aktuell

WIR-Dez.2014

Hermann Kahle im Wilhelmsburger Insel Rundblick Dezember 2014

Ein Jahr danach: Was hat die IBA uns gebracht?

Ausführliches Dossier auf wilhelmsburgonline.de

Fotos vom 2.12.2014:

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