Veloroute und Hochbahn U4 über den Grasbrook bis Wilhelmsburg-Nord bauen – jetzt

*Von Michael Rothschuh*

Es gibt kaum eine günstigere Gelegenheit: Klimaschutz heißt auch Verlagerung von Verkehr von der Straße auf die Schiene und das Fahrrad. Und eine neue Bundesregierung wird am Klimaschutz nicht vorbei kommen. Gelder, die noch für neue Autobahnen vorgesehen sind, können dann umgeschichtet werden für besseren Öffentlichen Nahverkehr. So könnte die Elbinsel Wilhelmsburg endlich einen zweiten Schnellbahnanschluss bekommen und die Pendler*innen von den übervollen Straßen auf die dann entlastete S-Bahn S3/31 zurück kehren.

Schon vor 17 Jahren hatte die Hamburger Handelskammer die Verlängerung der U-Bahn als Hochbahn über den Spreehafen gefordert, fast alle Parteien hatten, vor allem wenn sie in der Opposition waren, für eine Verlängerung der U4 geworben.

U4 Haltestelle, nah am Boden, direkter Übergang zu Bus, Fahrrad und Fußwegen

 

Hochbahn und Veloroute könnten zur vielleicht schönsten Strecke Hamburgs werden, weil sie den Blick bietet über die Norderelbe, die Hafencity, das Leben und die Hafenarbeit, und später auch Wohnen auf dem Kleinen Grasbrook, und über den Spreehafen mit seinen Wohn- und Arbeitsbooten und dem Blick über Wilhelmsburg in den Süden Hamburgs.

Wilhelmsburg braucht eine U4-Haltestelle im Norden der Insel, direkt verbunden mit dem Bus, vielleicht später verlängert in den Süden. Da der Weg über die alte Reichsstraße durch deren Abriss mittlerweile nicht mehr zur Verfügung steht, bleibt als oberirdische Station nur noch die Ecke Georg-Wilhelm-Straße/ Harburger Chaussee, wo Sportplätze verlegt werden.

Unterirdisch gebaut werden kann die U4 nicht, aus Kostengründen, aus Gründen des hohen klimaschädlichen Verbrauchs von Beton, aber auch, weil die Stationen sehr tief liegen müssten und die Züge dann im Alltag schwer erreichbar sind.

Die Station Wilhelmsburg-Nord

Mehr als 15.000 Menschen kommen zu Fuß und mit dem Rad direkt zur U4 , es gibt einen bequemen Übergang zwischen Bus und U-Bahn , mit Rampen, so dass auch Kinderwagen, Fahrräder, Rollstühle ohne Fahrstühle in die Bahn gelangen.

Von hier führt dann neben der Hochbahn eine Veloroute bis über die Elbbrücken. Gerade mal drei Kilometer sind es dann für Radfahrende zwischen Hamburg nördlich der Elbe und Wilhelmsburg.

Ohne eine neue Bahn und Veloroute darf es keine neuen Baugebiete in Wilhelmsburg geben.

Am 9.August wird erstmals der Bebauungsplan Spreehafenviertel öffentlich vorgestellt. Er sieht, ebenso wie die Pläne für weitere Baugebiete entlang der alten Wilhelmsburger Reichsstraße, keinen neuen Schnellbahnanschluss für Wilhelmsburg vor.

Die unerträglichen Verhältnisse auf den Wilhelmsburger Straßen der letzten Wochen waren nur ein Vorspiel für das, was kommt, sollten die geplanten Neubau-und Ausbaumaßnahmen für die A26 quer durch Wilhelmsburg und die A1 mit noch mehr Verkehr und neuen Brücken über die Norder- und Süderelbe umgesetzt werden. Dann wären auch die Wilhelmsburger Wohngebiete für 10 Jahre Bauzeit und auch danach durchflutet von Pendler-und Hafenverkehr.

Hamburg baucht ein Umdenken. Und der Bau einer Hochbahn U4 und einer Veloroute über die Elbe und den Spreehafen statt neuer Autobahnen wäre ein erster Schritt dazu.

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