Zwei der Stadtteile Hamburgs – die auf der großen Elbinsel gelegenen Veddel und Wilhelmsburg – können den Vorteil, dass sie so nah am Stadtzentrum liegen, nicht ausspielen.
Besonders Radfahrer, die ins Hamburger Zentrum oder in die Stadtteile östlich der Alster wollen, haben es schwer. Die Verbindung über die Norderelbbrücken ist so unattraktiv, dass bereits eine im Juli 2011 fertig gestellte Studie dringend die Freigabe der Busspur für Radfahrer empfiehlt. Zusammenfassend kommt sie zum Schluss, dass „die Freigabe und entsprechende Umgestaltung als machbar und ggf. auch ohne volle Verknüpfungen als lohnend betrachtet werden“ kann.
Machbarkeitsstudie zur Freigabe des Radverkehrs auf den Bussonderfahrstreifen der Billhorner Brückenstraße:
Machbarkeitsstudie_Rad-Elbbrücken_15-07-2011
Eine seit vielen Jahren in Wilhelmsburg lebende Bürgerin, Heike Bunte, hat kürzlich eine Petition (Geschäftszeichen 642/13) an die Bürgerschaft gerichtet mit der Bitte, die Busspur schnellstmöglich für den Fahrradverkehr freizugeben.
Wie schon der ADFC Hamburg, der VCD Nord, der NABU Hamburg sowie der Verein Fahrradstadt Wilhelmsburg schließt sich auch die Zukunft Elbinsel Wilhelmsburg e.V. dieser Forderung an.
Warum soll auf den Norderelbbrücken etwas nicht möglich sein, was Radfahrerinnen und Radfahrer z. B. in der Mönckebergstraße und in der Max-Brauer-Allee trotz eines wesentlich höheren Bus- und Taxenaufkommens schon seit langem möglich ist?
Es ist nicht nur damit getan, Menschen in die Stadtteile zu locken. Sie müssen auch die Möglichkeit haben, ihre alltäglichen Wege umweltfreundlich, gesund und sicher zurücklegen zu können. Nur dann ist eine dauerhafte Attraktivität der Stadtteile erreichbar. Zukunft Elbinsel Wilhelmsburg e.V. fordert die Hamburger Politik deshalb auf, auch für Radfahrerinnen und Radfahrer endlich angemessene Verbindungen zwischen den Elbinseln und den angrenzenden Stadtteilen zu machen:
• Nach Norden über die Norderelbbrücken in die Innenstadt
• Nach Osten mit einem Radweg an der A1 Autobahnbrücke über die
Norderelbe
• Nach Westen über eine künftige Köhlbrandquerung
Ein kurzfristig realisierbarer erster Schritt dazu soll die Freigabe der Busspur über die Norderelbbrücken für Fahrräder sein.
Ja super, wenn die Busse und Taxis dann auf den Radweg ausweichen, ist für alle gesorgt 🙂
Theaterman – Du hast mal wieder die Statisten vergessen!
Die Fußgänger spielen nämlich auch eine Rolle! Beim großen Drama vom „Sprung über die Elbe“ wird ja nicht nur gesprungen und gerollt, sondern auch gegangen.
Die Fußgänger können dann endlich gemütlicher über die Elbbrücken schlendern – ohne ständig mit den RadlerInnen zu kollidieren. Und alles was – außer den Autos – noch Rollen hat, kommt auf die Busspur. Wie auf dem Foto: Bus, Taxi und Fahrrad teilen sich die Sonderspur. Funktioniert bereits jetzt schon ganz gut – auch wenn es noch nicht offiziell erlaubt ist.
Geht doch – Platz ist hier für Alle da!
Das wäre schon eine tolle Sache, wenn dann bitte aber auch alle Nutzer sich mit Respekt begegnen. Die Elbe auf den bisherigen Weg zu überqueren ist grausam und bei einigen Abbiegerspuren durch die LKWs sehr gefährlich ! Also ran an die Sache !
Hallo,
finde die Petition super, kann man nur unterstützen – wusste gar nich, dass es sowas gibt. Sind schon jetzt – aber natürlich quasi „illegal“ – diverse Leute mit dem Rad auf der Buspur unterwegs. Aktuell mit der Vollsperrung des Radstreifens in Richtung Norden sind es noch einige mehr.
Max-Brauer-Allee bin ich in den letzten Jahren nicht per Rad gefahren, kenne aber Mönckebergstraße per Rad und die ist doch trotz viel mehr Bussen und Taxen überhaupt kein Problem. Sicher muss es natürlich sein, aber die Einfahrten von der Zweibrückenstraße sind wirklich ein Desaster und vor diversen Jahren noch schlimmer geworden.
S.F.
Ach, das wäre schön! Ich fand schon vor Jahren die Lösung auf der Max-Brauer-Allee sehr gelungen.
Alltagsfahrer*innen bevorzugen sicher überwiegend eine solche Lösung. Wer nur dann und wann mal solche Wege benutzt, braucht da manchmal erst noch den Praxisbetrieb.
Ja, das mit den Fußgängern ist ein wichtiges Argument, grad auf der Westseite wird auch gern mal fotografiert: Schiffe, die „Monie“ und die Hafencity, und da haben die stehenden Menschen dann was anderes im Fokus als die Radfahrerin, die flott an ihr Ziel möchte.
Richtig blöd finde ich auch Radler*innen, die die Elbbrücken auf der falschen Seite überqueren, immerhin scheint da jetzt Abhilfe geschaffen zu werden. Wenn ich die Baustelle am Alexandrastieg richtig deute, soll man da künftig (aus Osten kommend und nach Süden wollend) die Elbrücken unterqueren können. Dass niemand 200 m Umweg fährt, nur um auf die „richtige“ Seite zu kommen, habe ich trotz allem Gegrummel ja bisher auch verstanden. Ich hoffe, dass bis zur Einführung der Bus-/Radspur-Variante wenigstens diese Möglichkeit rege genutzt wird!!
Unbedingt umsetzen. Es würde den Verkehr über die Elbbrücke für alle sicherer und für Radfahrer schneller machen. Momentan sperrt sich offenbar der HVV dagegen. Aber es wäre ja auch ein Wunder, wenn so etwas mal reibungslos klappen würde.
Mein Fahrradblog: http://st-pedali.blogspot.de/
Wie ist denn hier jetzt der Stand der Dinge?! Kann mich/uns mal jemand informieren, bitte?
Vielleicht kann man ja auch mal ne Aktion machen?
Ich habe es jetzt auch probiert! Normalerweise fahre ich ja über die Freihafenelbbrücke. Neulich kam ich von IKEA, und wollte zurück nach Wilhelmsburg, und da wäre das ein Umweg gewesen. Mehr unfreiwillig, weil ich den Weg auf die andere Strassenseite nicht gefunden habe, landete ich dann in der Mitte, und es ist grossartig!!! Links Autos im Stau, rechts Autos im Stau, und in der Mitte ich, ganz alleine, eine Spur nur für mich. So sollten Radwege sein.